Homeoffice und hybride Arbeitsmodelle sind mittlerweile fester Bestandteil der deutschen Arbeitskultur. Immer mehr Bürogebäude stehen schon leer oder könnten bald leerstehen. Leerstand muss in diesem Fall aber nicht unbedingt Stillstand bedeuten, denn Bürogebäude können auch umgenutzt werden – zum Beispiel als Hotel.
Für den Ƶ-Podcast “Jenseits der Hotellobby” haben sich Hospitality-Podcaster Ronald M. Arndt (Hotel Daily) und Natalia Ducarroz-Schmitt (Ƶ) mit Isabell Fuss und Julian Mörs unterhalten, die bereits zahlreiche Bürogebäude in Hotels verwandelt haben. Nachdem die beiden Development-Experten langjährige Expertise als Führungskräfte bei Ruby in München aufgebaut hatten, wagten sie mit der eigenen Beratungsfirma im September 2025 den Schritt in die Selbstständigkeit.
In der vierten Folge von Jenseits der Hotellobby teilen sie Insider-Wissen zum Umnutzungspotenzial von Bürogebäuden, stellen boomende Hotelkonzepte und -märkte vor und erklären, warum moderne Technologie kein Schönrechnen, sondern absolut notwendig ist.
Hier ein paar Highlights:
Tetris mit Immobilien: Wenn Hotels in Bürogebäude einziehen
zeigen, dass der Büroflächenbedarf in deutschen Metropolen bis 2030 um 12 % sinken könnte – ein schwerer Schlag für den Büromarkt, der allerdings viele neue Chancen für eine Hotelumnutzung bietet. So werden Märkte wie Berlin, die jahrelang durch extrem hohe Büromieten geprägt waren, jetzt wieder attraktiv fürs Gastgewerbe.
Welche Gebäude eignen sich für Hotelumnutzungen?
Grundsätzlich sind sowohl Büro- als auch Retail-Gebäude wie Kaufhäuser für eine Hotelumnutzung geeignet, sofern ein paar grundlegende Voraussetzungen erfüllt sind:
- Belichtungsnachweis: Fensterflächen müssen für Hotelnutzung ausreichend sein.
- Länderspezifische Auflagen: In Italien muss beispielsweise das Badezimmer eine bestimmte Größe haben.
- ܾöß: Das Betreiberkonzept muss zur Immobilie passen
“Wir haben die letzten Jahre immer so schön gesagt, dass wir Tetris gespielt haben mit den Flächen und Zimmern. Wir haben eine enorme Anzahl an Zimmergeometrien neu gestaltet mit ganz findigen und cleveren Architekten, sodass ich glaube, behaupten zu können, dass es wirklich kaum eine Art von Immobilie gibt, wo es wirklich schwer wird.”
Besonders interessant: In einigen Märkten wie Großbritannien und Schweden sind sogar fensterlose Hotels erlaubt – sowohl überirdisch als auch unterirdisch. In Deutschland etabliert sich dieser Ansatz langsam ebenfalls.
Mixed-Use-Konzepte und Hybrid-Hospitality: Mehr als Hotelzimmer
Besonders beliebt bei der Hotelumnutzung sind Mixed-Use-Konzepte, bei denen Hotel, Büroflächen und Gastronomie gemeinsam in einer Immobilie untergebracht werden können – je nachdem was wirtschaftlich und konzeptionell am besten zum Gebäude passt. Auch Neubauten werden mittlerweile schon als Mixed-Use-Gebäude geplant. Der Vorteil: Hotels und Restaurants können leere Innenstädte abends wieder beleben. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Londoner Stadtviertel City of London, das sich nach jahrzehntelangem Büro-Fokus jetzt wieder für Hotels und Gastronomie öffnet, um Leben in die nach Feierabend verwaisten Straßen zu bringen.
Ein verwandter Ansatz ist die Hybrid-Hospitality: Mit Ƶ Spaces können Hotels zusätzliche Einnahmequellen entlang der Guest Journey generieren, indem Hotelflächen gewinnbringend genutzt werden. Wie genau das aussehen kann, erfährst du in unseren Blog-Artikeln:
- Räume neu erfinden: Parken
- Räume neu erfinden: Co-Working, Meetings und Events
- Räume neu erfinden: Unterkünfte für Langzeitaufenthalte
- Räume neu erfinden: Hotelzimmer zur Tagesnutzung
Zwei schöne Beispiele: Das Hotel der französischen Hotelkette Pierres d'Histoire kann den großen Veranstaltungsraum mit Ƶ ganz unkompliziert verwalten und für Hochzeiten vermieten. So konnte das Hotel ein Umsatzplus von 152.000 € erzielen. Im Bereich Co-Working bietet das Hotel in Madrid neben Hotelzimmern auch verschiedene Abo-Modelle für eine flexible, langfristige Nutzung von Co-Working-Spaces an und verwendet Ƶ, damit jeder Raum über verschiedene Abo-Modelle und Zeiträume hinweg auf einer einzigen Plattform verwaltet werden kann.
Kapsel vs. Suite: Boomende Hotelkonzepte
Der Hotelmarkt zeigt aktuell eine extreme Spaltung: Auf der einen Seite boomt das Luxussegment mit kaufkräftigen internationalen Gästen. Auf der anderen Seite wachsen Low-Cost-Hotels, die auf maximale Effizienz setzen, rasant. Ein spannendes Konzept für kosteneffiziente Hotels ist das Kapselhotel. In Folge 2 von "Jenseits der Hotellobby" gibt Adrie Vreeke, CEO von Capsule Hotel, spannende Einblicke in das innovative Hotelkonzept und in der Erfolgsstory von Capsule Hotel erfährst du, wie die Hotelkette Ƶ für schnelle Online-Check-ins und vollständig automatisierte Zahlungen nutzt.

Von Anfang an mit am Tisch: Hoteltechnologie in der Projektentwicklung
Alle Hotelbetreiber wollen wachsen – allerdings möglichst kosteneffizient. In Märkten mit hohen Personalkosten und gleichzeitigem Fachkräftemangel wird Technologie deshalb zum entscheidenden Erfolgsfaktor:
- Kostenreduzierung durch Automatisierung: Zahlung und Buchhaltung werden von KI-gestützten Technologielösungen übernommen.
- Mehr Zeit für Gäste: Mitarbeitende können sich auf die Human Connection konzentrieren.
- Einstellung nach Personality: Nicht mehr die IT-Kenntnisse sind entscheidend, sondern die menschlichen Qualitäten.
- Schnelle Skalierung: Cloud-native öܲԲ wie Ƶ ermöglichen Expansionen in kürzester Zeit (Beispiel: Die Serviced-Apartments-Kette ipartment konnte mit Ƶ 15 Unterkünfte in nur 6 Wochen onboarden).
- Umsatzmaximierung: Smarte Upselling-Möglichkeiten, Direktbuchungen und die Nutzung von Spaces generieren mehr Umsatz.
Idealerweise sollte Hoteltechnologie direkt zu Beginn eines Projekts mit in die Planungsbesprechung einbezogen werden. Die Realität zeigt allerdings, dass der Fokus zunächst häufig stark auf der Flächennutzung liegt. Um unnötige Mehrkosten zu vermeiden und alle Möglichkeiten optimal nutzen zu können, sollte smarte Technologie trotzdem so früh wie möglich eingeplant sowie Puffer für zukünftige Technologie-Integration geschaffen werden. Fortschrittliche PMS wie Ƶ können mittlerweile weit mehr als Reservierungen verwalten – beispielsweise eine Integration von smarten Heizfunktionen oder digitalen Schlüsseln.
“Wenn ich Technologie natürlich am Anfang nicht in der Planung und in der ganzen Baubeschreibung, Umsetzung und Ausschreibung berücksichtige, dann habe ich natürlich hinterher einen Kostenblock, der unnötig war."
Berge und Meer: Märkte mit großem Potenzial für die Hotelentwicklung
In Griechenland wird gerade massiv investiert – von kleinen Bed & Breakfasts von Privatpersonen, die sich einen Lebenstraum in ihrer Lieblingsregion erfüllen, bis hin zu Luxusresorts großer Ketten auf kleinen unbekannten Inseln. Aber auch die Alpenregion ist stark im Kommen.
Alpenregion: Nachfolgeregelung als Chance für neue Wege
Viele Marken – auch aus dem mediterranen Raum – wollen in die Alpenregion expandieren. Für Investoren und Joint Ventures ist auch das Thema Nachfolgeregelung bei Familienbetrieben interessant – gerade wenn die nachfolgende Generation fehlt oder andere Pläne hat. Warum moderne Technologie gerade für kleine Hotels in der Alpenregion eine große Chance ist, erklärt Michael Böhler, CEO der Schweizer Technologieberatungsfirma SUM Hospitality, in der 1. Folge von “Jenseits der Hotellobby”.
Ein konkretes Beispiel für eine erfolgreiche Umsetzung ist das Schweizer Boutiquehotel . Durch die Einführung von Ƶ Operations konnte der Arbeitsaufwand für das Reservierungsteam um 30–40 % reduziert werden. Mit der Ƶ Guest Experience kann das Boutiquehotel zusätzlich einen unkomplizierten Online-Check-in anbieten, der bereits von 50 % der Gäste genutzt wird. Weitere Details findest du in der Erfolgsstory von Lenk Lodge.
